Quelle: Fupa.net – Michael Meier
Thorsten Korejtek und Ernie Joerend sind ab der kommenden Saison das Gespann an der Seitenlinie der Blau-Weißen – Dyck führte die Vehlage von der Kreisliga C bis in die Bezirksliga – In knapp vier Monaten endet eine besondere Trainerkarriere.
In Vlotho, am 24. Mai wird Heinrich Dyck zum letzten Mal in seiner Funktion als Trainer von BW Vehlage an der Seitenlinie Platz nehmen. Als Spieler und Trainer war Dyck lange Jahre dem FC Preußen Espelkamp verbunden. Doch es folgte der Bruch mit den Preußen und Heinrich Dyck ging wie ein Großteil der Spieler der zweiten Mannschaft zu den Blau-Weißen nach Vehlage. Einen damaligen C-Ligisten. Was folgte, war ein imposanter Aufstieg. Von der untersten Spielklasse führte Heinrich Dyck die Vehlager in der Bezirksliga. Am Ende dieser Saison ist jetzt Schluss.
Der große Eintracht Frankfurt-Fan wird den Vehlagern aber zumindest als Fußballobmann weiter erhalten bleiben. „Es waren tolle Jahre hier in Vehlage. Wir haben hier gemeinsam einiges aufgebaut, aber jetzt ist es auch an der Zeit, das Traineramt in andere Hände zu geben. Schon in den letzten zwei Jahren haben wir immer nach einem Nachfolger Ausschau gehalten“, so Dyck. Diese Suche ist nun erfolgreich gewesen, auch wenn man sich BW Vehlage ohne ihn als Trainer nur schwer vorstellen kann.
Die Idee entstand quasi unter der Dusche
„Gerade die beiden Spielzeiten in der Bezirksliga waren sehr schwer“, blickt Dyck noch einmal zurück. Fündig wurden die Vehlager auch in den eigenen Reihen. Ab der kommenden Serie werden die Blau-Weißen von Thorsten Korejtek und Ernie Joerend trainiert. „Die Idee entstand quasi unter der Dusche. Ich habe Thorsten gesagt, ob es nicht langsam mal Zeit wird, nicht mehr im Tor zu stehen, sondern eine andere Aufgabe zu übernehmen“, flachst Heinrich Dyck mit seinem speziellen Humor. Trotz seiner 48 Jahre steht Thorsten Korejtek immer noch im Kasten der Vehlager. Auch Ernie Joerend hat einen Vehlager Bezugspunkt. Immerhin spielen seine beiden Söhne Kevin und Phil beim Bezirksligisten.
Dennoch wird auch der 54jährige Joerend Neuland betreten. Erst einmal war Joerend im Seniorenalter als Trainer unterwegs. In den 90zigern trainierte er den SV Börninghausen. Danach machte er sich als Jugendtrainer einen Namen. Nach seiner Zeit beim SV Rödinghausen trainierte Joerend zuletzt die A-Jugend der JSG Mittwald. „Es war letztlich auch der Wunsch von Heinrich, dass wir uns nach einem neuen Trainer umschauen. Einige Spieler, die damals zusammen mit Heinrich Dyck den Weg nach Vehlage gefunden haben, haben ihre Karriere beendet oder werden sie bald beenden. Deshalb ist es jetzt ein guter Zeitpunkt, dass Traineramt in andere Hände zu geben. Wir haben unseren Kader schon verjüngt und dies wollen wir weiter tun“, so Geschäftsführer Miguel Matos Ferreira.
Externe Verstärkung wird gesucht
Da die Vehlager über keinen eigenen Nachwuchs verfügen, ist man gezwungen, sich extern zu verstärken. „Daran wird sich auch nichts ändern. Aber wir können hier in Vehlage jungen und talentierten Spielern die Chance geben, sich zu entwickeln. Im optimalen Fall natürlich weiter in der Bezirksliga“, so Ferreira. Wichtig war den Vehlagern, dass in der Nachfolge von Dyck eine Lösung gefunden wird, die von allen mitgetragen wird. „Das ist bei Thorsten Korejtek eindeutig der Fall“, bestätigt Miguel Matos Ferreira.
Korejtek hat bereits einmal in das Traineramt hereingeschnuppert. Beim VfL Klosterbauerschaft war der 48jährige zwei Jahre als Trainer tätig. Für ihn war es aber wichtig, dass er Unterstützung an der Seitenlinie bekommt. „Alleine ist das für mich nicht zu bewältigen. Ernie hatte jede Menge Erfahrung und wir werden ein gutes Gespann bilden“, so Thorsten Korejtek. Der 48-Jährige selbst wird dann „nur“ noch an der Seitenlinie stehen. „Als Spieler macht es langsam wirklich keinen Sinn mehr. Aber im Notfall kann ich sicherlich auch noch einmal einspringen“, lacht Korejtek. „Wir sind sehr darauf bedacht, dass weiterzuführen, was hier in den letzten Jahren aufgebaut wurde. Dies aber auch mit jungen Spielern, denen wir hier einen gut geführten Verein anbieten können“, ergänzt Ernie Joerend.
Bereits in der Rückrunde wird Joerend schon die neue Vereinsluft schnuppern können. Er übernimmt das Traineramt der zweiten Mannschaft bis zum Sommer. „Es hat sich hier in Vehlage in den letzten Jahren einiges entwickelt. Neben den sportlichen Dingen sind wir aber auch bemüht, ein schönes und familiäres Umfeld zu bieten. So werden wir in Kürze mit dem Neubau des Vereinsheim starten“, so Ferreira. Gut möglich, dass dann auch Heinrich Dyck ein neues Betätigungsfeld im Verein findet. Denn nicht nur als Trainer hat sich Dyck in Vehlage einen Namen gemacht, sondern auch als „Grillmeister“ für Schaschlik und Rib Eye Steaks ist der Vehlage Coach bekannt.